Dieses Ferienhaus hat nichts zu verbergen und steht zu seiner Vergangenheit. Stolz zeigt es das original Mauerwerk und den Sandverputz im Inneren. Zugegeben, der moderne Dachstuhl stammt aus den 1990er-Jahren, es gibt innen eine freiliegende Verstärkungsstrebe aus Beton sowie verschiedene Öffnungen im Baukörper, Zeugen von mehr oder weniger erfolgreichen Modernisierungen im Laufe der Jahre. Und es gibt aktuelle Technologie mit durchdachten Details: eine Küche mit TechniStone® Quarzkomposit, eine umweltfreundliche Tonne zum Auffangen von Regenwasser und Steinelemente von Gebrauchtmateriallagern, die perfekt ins Gesamtmosaik passen. Den Erfolg dieser Renovierung belegt unter anderem die Nominierung des Gebäudes für einen Preis im Wettbewerb „Grand Prix of Architects“, dem größten Architekturwettbewerb in der Tschechischen Republik.
Dieses Haus zu renovieren, das am Rand eines kleinen Dorfes liegt und einen wunderschönen Blick über die Wiesen des Böhmerwalds bietet, befeuerte die Fantasie der Architekten Vojtěch Hybler und David Dvořák des Prager Architektur-Studios Archport. „Wir waren sechs Monate lang mit dem Kunden im Gespräch und haben genau präzisiert, was er realisiert haben wollte. Vom Anfang der Bauarbeiten an waren entweder ich selbst oder ein Kollege mindestens einmal pro Woche auf der Baustelle. Das klingt nach einer Menge Arbeit, aber nur so konnten wir eine Reihe interessanter Details entdecken und bewahren und dabei sein, wie einige verborgene Schätze gehoben wurden“, sagt Architekt Dvořák.
Der Wendepunkt des Projekts
Einer der großen „Aha“-Momente, der Art und Richtung der Renovierung bestimmt hat, war die Verwendung eines Unterputzes auf Sandbasis. „Die Steine, aus denen das Haus gebaut wurde, sind ganz normale Feldsteine aus der umliegenden Gegend. Von außen sahen sie prima aus, also haben wir beschlossen, die Wand genau so zu belassen; aber diese Steinoptik passte nicht zu den Innenräumen. Wir waren noch dabei, eine Lösung zu finden, als die Arbeiter die Innenwände mit einem Putz auf Sandbasis verputzt haben. Normalerweise sieht das für sich genommen nicht so toll aus, aber uns gefiel es – mit den kleinen Farbvariationen und der interessanten Struktur entstand so ein natürlicher Eindruck. Also haben wir es bei einer Putzschicht belassen und diese versiegelt, ohne mehr aufzubringen. Dieser Putz war eine wichtige Inspiration für den Fortgang des Projekts. Und wir wurden nur darauf aufmerksam, weil wir so oft persönlich auf der Baustelle waren“, sagt Vojtěch Hybler.
Frühere Arbeiten respektieren
Die Authentizität des Hauses wird durch weitere Elemente und Details verstärkt, darunter eine freiliegende Verstärkungsstrebe aus Beton, die früher mal hinzugefügt worden war, und verschiedene Fenster, deren Größe und Anordnung die Architekten nicht geändert haben. Sie legten einige Wandöffnungen wieder frei, die früher einmal zugemauert worden waren. Sie entschlossen sich auch, einige Dachfenster zu erhalten, die für derlei Häuser eigentlich nicht typisch, aber nützlich sind, wenn man den Dachraum als Wohnraum nutzen will.
Quarzkomposit als praktische Alternative
Bei der Gestaltung des Küchenbereichs kam es vor allem auf praktischen Nutzwert an. In einem Haus, in dem Stein das vorherrschende ästhetische Element darstellt, schlugen die Architekten vor, das auch in der Küche einzusetzen. Der Bauherr lehnte das aber ab, weil für ihn die Porosität und Wasseraufnahme von Naturstein und die Schwierigkeit, ihn richtig zu pflegen, dagegen sprachen. Er machte sich auch Sorgen, dass die Oberfläche durch den alltäglichen Gebrauch beschädigt werden könnte. Glücklicherweise hatten die Architekten eine andere Lösung. „Wir haben die Küchenarbeitsplatten und die Wände dahinter aus TechniStone® Quarzkomposit gestaltet, den uns einer unserer Sub-Unternehmer empfohlen hatte. Die Langlebigkeit dieses Materials und seine einfache Pflege, ebenso wie die Möglichkeit, daraus dünne Platten zu verarbeiten, die in diesem Fall lediglich 20 mm dick sind, haben uns überzeugt“, erläutert David Dvořák.
„TechniStone® ist ein Material aus natürlichen Rohstoffen, das in der Tschechischen Republik hergestellt wird; außerdem ist es zertifiziert für den Kontakt mit Nahrungsmitteln und damit für die Küche bestens geeignet“, sagt Anežka Jeřábková, Produktmanagerin bei Technistone. Sie fügt hinzu: „Architekt und Bauherr entschieden sich bei dieser Küche für Noble Vintage mit matter Oberfläche, weil sie ein dezentes Muster und eine helle Farbe suchten – denn die Küche liegt in einer eher dunklen Ecke des Hauses und hat obendrein relativ dunkle rustikale Möbel. Noble Vintage ist bei Architekten sehr beliebt, weil es sich gut kombinieren lässt und eine attraktive, aber nicht zu auffällige Textur besitzt. Mit seiner hellbeigen Farbstellung wirkt es licht und warm. Zusätzlich haben wir dem Dekor eine matte Oberfläche gegeben.“
Enge Kooperation führt zu außergewöhnlichen Ergebnissen
Die Architekten waren beim Einbau der TechniStone® Elemente vor Ort. „Ich muss die professionelle Arbeit der Handwerker bei diesem Projekt ausdrücklich loben. Vom Vermessen der Küche bis zum Einbau haben die Stein verarbeitenden Handwerker außergewöhnliche Fertigkeiten an den Tag gelegt. Wenn ich eine Sache hervorheben müsste, an die ich mich besonders erinnere, dann ist das unsere Zusammenarbeit mit den Handwerkern. Ich hatte unglaubliches Glück mit ihnen. Während meine Kollegen und ich noch laut darüber nachdachten, was wir wo am liebsten sehen würden, hatten sie sofort Lösungen parat, damit unsere Ideen Wirklichkeit werden konnten. Wir alle haben dieses Renovierungsprojekt zusammen gestemmt und mit Leben erfüllt. Uns hat die Arbeit unheimlich viel Spaß gemacht, und dank unserer Meetings auf der Baustelle und unserer engen Zusammenarbeit haben wir wirklich fantastische Dinge entstehen lassen“, sagt Vojtěch Hybler abschließend.
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